Planung:    Gerhard Gruber, Roland Gnaiger
Mitarbeit Planung:    Stefan Mayerhofer
BauherrIn:    Gemeinde Sulzberg
Statik:   Ruthardt & Gasser

Planungsbeginn:   1997
Planungsende:   1998
Baubeginn:   1998
Fertigstellung:   1998

Sulzberg Thal, ein Kleindorf im Gemeindegebiet Sulzberg liegt in der Nähe der Bundesgrenze zu Deutschland. Der Ort war auf Grund der Grenznähe und der entlegenen Lage von der Abwanderung bedroht. In den vergangenen Jahren haben vorbildliche Ortsinitiativen nicht nur zu einer Eindämmung sondern zu einer Belebung geführt. Der Ortsverein hat sich für die Schulhauserweiterung und für die Erhaltung der Nahversorgung eingesetzt und damit gezeigt, dass Privatinitiativen gerade in derartigen Situationen viel bewirken können. Das Gasthaus Krone als auch der Lebensmittelladen und der Dorfsaal befinden sich im Eigentum der Privatinitiative der der größte Teil der Bevölkerung angehört.

Umbau und Zubau Volksschule Thal

Arch.  Gerhard Gruber, Roland Gnaiger, Baujahr  1998

Ausgangsbasis für das Schulprojekt war das alte Schulhaus aus dem Jahr 1936 und ein um 1980 entstandener, qualitätsschwächerer Zubau. Der Entwurf sollte bei geringstem Flächenbedarf den Zubau integrieren und zusätzlichen Raum für einen Turnsaal und einen Kindergarten schaffen.

Die beiden Zubauphasen werden zu einem Ganzen verschmolzen und in strenger Form neben das alte Schulhaus gestellt. Ein Grundgedanke der räumlichen Konzeption bestand darin, die kleinen Zusammenhänge einer zweiklassigen Dorfschule erlebbar zu machen. Es gibt keine hermetischen Räume, die ganze Schule wird als Klassenzimmer erfahrbar und in vielfältiger Weise benutzbar. Wie im alten Schulhaus (aber auch im nahen Dorfgasthof) nur einfache, natürliche Materialien eingesetzt worden waren, so sollte es auch im neuen Bauteil zu keiner Materialentfremdung kommen. Hauptrohstoffquelle war das in naher Umgebung gewachsene Holz der Weißtanne.

Ziel war es, dem Bau in seiner einfachen, zweckbetonten Formensprache jene Authentizität zu geben, die ihm an diesem Ort zusteht. Architektur hat hier zuerst wie selbstverständlich zu dienen: Sie soll den Lehrern und Kindern die nötige Infrastruktur komfortabel zur Verfügung stellen, vor allem aber auch die Erfahrung von Behaglichkeit und Wohnlichkeit ermöglichen.

gegen Voranmeldung