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Frauenmuseum

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Dieses architektonisch gelungene Werk ist eines der ersten und größten Gebäude deren Holzkonstruktion und Verschalung ausschließlich mit dem heimischen Edelholz der Weißtanne ausgeführt wurde. Mit der konsequenten Anwendung wurde das Bewusstsein für die Besonderheit und für die Authentizität geschärft.


Adresse

Feuerwehr- u. Kulturhaus Hittisau, 6952  Hittisau, Platz 501

Bauherr

Gemeinde Hittisau

Architekt

Mag. Andreas Cukrowicz u. DI Anton Nachbaur-Sturm

Ausführende Firmen

Baumeister, Holzbau, Innenausbau (Tischlerarbeiten

Baumeister: Oberhauser und Schedler, Andelsbuch

Holzbau: Zimmerei Nenning Hittisau

Innenausbau: Zimmerei Nenning Hittisau

Tischlerarbeiten: Leo Spettel, Alberschwende

Informationen zur Nutzung

Öffentliche Nutzung:

UG: Feuerwehrhalle

EG: Musikprobelokal für den Musikverein und

Musikschulunterricht

Schulungsraum d. Feuerwehr mit Mehrfachnutzung
              Ausstellungseröffnungen, Seminare, kleinere
              Konzerte usw.

OG: Frauenmuseum

Daten

Wettbewerb:     1998 (Baukünstlerischer Wettbewerb)

Baubeginn:       November 1998

Fertigstellung:   Juni 2000

Grundfläche:     1.210 m2

Bebaute Fläche: 485,70 m2

Bruttogeschossfläche:971,60 m2

Nutzfläche:        971,60 m2

Anzahl Geschosse: 3 (UG, EG, OG)

Herstellkosten: € 1.750.000,-- (Baukostensumme)

Herstellkosten Anteil Holz: (Konstruktion und Ausbau)

Sonstiges

Baudetails

Gebäudekonstruktion: UG-Stahlbeton, EG+OG-Holz;

Innere Erschließung: Stiegen, Personenaufzug

Dachkonstruktion: Flachdach

Fassadenkonstruktion: Holzschirm unbehandelt

Innenausbau : Böden, Türen, Mobiliar

Energie

Energietechnische Besonderheiten: kontrollierte Be- und Entlüftung mit WRG

Energieversorgung (Gewinnung): Biomasse Heizwerk

Energieverbrauch

Isolationswerte

Weitere Hinweise

Gründe zur Weißtanne

Was sind die Gründe wesentliche Bauteile in Weißtanne auszuführen?
Die heimische Weißtanne hat auf dem hiesigen Holzmarkt einen schlechten Verkaufspreis. Es war uns wichtig dieses heimische Baumaterial zu verwenden – Wertschöpfung durch heimische Holzschlägerungsunternehmen – kurze Transportwege zu einer Säge im Bregenzerwald – Verarbeitung durch heimische Unternehmen (Zimmerer).

Weiters möchten wir anmerken, dass die Weißtanne eine sehr ansprechende Optik aufweist.

Besichtigungen

Von der Außenansicht jederzeit möglich

Besichtigungen innen nur gegen Voranmeldungen möglich bzw. während der Öffnungszeiten im Museum;



So beschreibt der Architekt selbst das Kulturhaus:

„Am äußersten Rande eines steil zur Subersach abfallenden Tobels auf dem Gelände einer ehemaligen Kiesgrube befindet sich waldberührend das Grundstück für das neue Feuerwehrhaus und Kulturhaus. Die ungewöhnliche, in einer kleineren dörflichen Struktur jedoch sinnvolle Kombination unterschiedlicher Funktionen in einem Gebäude wird im Entwurf thematisiert. Während sich die Feuerwehr in das leicht ansteigende Gelände schiebt und Richtung Hauptstrasse orientiert, schwebt der Kulturbereich als Holzquader über der Feuerwehr und öffnet sich über eine große Glasfront zum Dorfzentrum. Die Trennung der beiden Funktionsbereiche durch unterschiedliche Ausrichtungen wird durch ein radikales Materialkonzept verstärkt. Die Materialien der Feuerwehr sind Beton, verzinkter Stahl und Glas. Im Kulturbereich wird anknüpfend an die regionale Bautradition für Wände, Decken und Böden ausschließlich unbehandelte heimische Weißtanne verwendet.“

Architekturkommentar von Otto Kapfinger

 
Otto Kapfinger schreibt 2001 in einem Architekturkommentar:
„Das Gebäude reagiert mit seiner Stellung, der Verteilung der Wege und Funktionen sowie in den Materialien und Konstruktionen perfekt auf den Ort und auf das von der Gemeinde definierte Programm. Während sich die Feuerwehr als Massivbau in das ansteigende Gelände hineinschiebt und zur Straße hin orientiert, schwebt der Kulturbereich als dominierender Holzquader darüber und öffnet sich über eine große Glasfront zum Dorfzentrum. Die Polarität der beiden Teile wird im Materialkonzept vertieft.
Dem technischen Milieu der Feuerwehr entsprechen Beton, verzinkter Stahl und Glas. Der Kulturbereich knüpft mit moderner Holz-Elementbauweise an regionale Traditionen an, wobei hier erstmals bei einem öffentlichen Bau dieser Größenordnung sämtliche Wandoberflächen, Deckenuntersichten, Fußböden und Treppen in unbehandelter Weißtanne ausgeführt sind.
Die differenzierte Lichtführung, die taktile und homogene Materialität der Innenräume vergegenwärtigen Stimmungen alter Holzbauten - in radikaler Neuinterpretation. Als Besonderheit ist anzumerken, dass vom Zuschnitt des Volumens und der Proportionalität der Öffnungen bis zu den Details der Fassaden und Decken die maßliche Koordination durchgezogen ist. Auch das kleinste Material-Modul zeigt sich so über die Gegensätze von Holz und Beton hinweg als Teil eines Ganzen.“

Beschreibung zum Architekturpreis

Der gesamte Holzbau wurde aus dem hellen Holz heimischer Weißtannen gefertigt. Ein Beispiel für die Nutzung der natürlichen Ressourcen einer Region in moderner Erscheinung.

Im unteren Stockwerk des Gebäudes sind die Räume der Feuerwehr und im Erdgeschoß das Foyer, ein Seminarraum und das Musikprobelokal untergebracht. Im oberen Stockwerk liegen das Werk- und Arbeitszimmer für das Frauenmuseum und das Frauenmuseum selbst.

Der gesamte Holzbau wurde aus dem hellen Holz heimischer Weißtannen vom Gebiet des Sulzberger Höhenrückens gefertigt. Bei der Konstruktion wurden allerdings auch Leimbinder eingebaut. In den Decken mit großer Spannweite verwendete man aus ökonomischen Gründen zusätzlich Stahlträger. Aufgrund der großen Menge des benötigten Holzes konnte nicht auf das traditionelle Prinzip der Winterschlägerung und der Beachtung der Mondphasen Rücksicht genommen werden.

Die Holzbauarbeiten wurden durch die Zimmerei Nenning ausgeführt. Es ist dies auch einer der Holzbaupreise, die an Projekte der Nenning Brüder vergeben wurden.

Der großzügig konzipierte Ausstellungsraum des Frauenmuseums im Obergeschoß betont durch die Reduktion an Formen die Eigenschaften und die Wirkung des Materials der Weißtanne als lebendiges doch zugleich in sich stimmig ruhendes Bühnenbild. Es sind die unbehandelten Holzwände, die sägeraue Oberfläche des Riemenbodens unter unseren Füßen und die Deckenuntersicht aus unbehandelten Holzstäben, die den Besucher in dieser „dritten Haut“ aufatmen lassen.

Der Aufwuchs des Rohstoffes Holz, die Natur, die der Handwerkskultur innewohnt – abzulesen hier im Frauenmuseum; all dies ist eine logische Konsequenz des Zusammenspiels der Natur des Materials und der traditionsreichen Kultur seiner nachhaltigen Nutzung in der Region.

Ein Beispiel für die Nutzung der natürlichen Ressourcen einer Region in moderner Erscheinung.


Öffnungszeiten und Konditionen

Dauer:   1 Std.
Anzahl Personen:   max. 20 persons
Gruppenpreis € 40.-
Zielgruppe:   Jugendliche / Frauen / Touristen / Besucher / Lokale Bevölkerung / Vereine / Lokale Gruppen /
Thema:   Valorisierung des natrlichen und kulturellen Potentials
Modultyp:   Fachmodul

Kontakt

Advance bookings:
Hittisau Tourist Office
Telefon:   +43 5513/6209-50
Email:   tourismus@hittisau.at

Tipp

Besondere Beachtung verdient der Sägerauhe Fußboden!

Dokumente


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