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Stopp in Langenegg .:. Stopp in Langenegg

Artikelaktionen
Beginn: 17.09.2005 16:00 Uhr

Ende: 17.09.2005 17:00 Uhr

Details zum Modul

„Stopp“ in Langenegg, ein Projekt das zum Nachdenken bewegt hat. Ergebnis ist die Umsetzung einer ortsplanerischen und regionalentwicklerischen vorbildlichen Lösung. Der Einsatz von regio-nalen Ressourcen, die Nutzung des Weißtannenbestandes in den eigenen Wäldern und die Öko-logie standen im Mittelpunkt der Bauten im Zentrum von Langenegg.

Adresse

Gemeinde Langenegg, Bach 127, 6941 Langenegg

Bauherr

Gemeinde Langenegg

Architekt

Josef Fink, Markus Thurnher

HLS Planung: E Plus , Egg
E- Plan: Hecht Andreas, Rankweil
Bauphysik: Künz Lothar, Hard

Ausführende Firmen

Baumeister, Holzbau, Innenausbau (Tischlerarbeiten)
Generalunternehmer Dragaschnig Schwarzenberg
Zimmerei Kaspar Greber Bezau (Holzbau und Innenausbau)
Holzfenster Flatz Kurt Alberschwende
Möbel Tischlerei Martin Nenning Krumbach
Mätzler Franz Andelsbuch

Informationen zur Nutzung

UG Proberaum für die örtl. Musik und Chor ;140 m²

UG Jugendraum, 60 m²

EG Spielgruppe 85 ²

EG Bewegungsraum (Turnsaal) Nutzfläche 61 m²

EG Eingangshalle mit Mehrfachnutzung 40 m²

OG 2 separate Gruppenräume je 70 m²

OG eine gemeinsame Küche für beide Gruppenräume 14 m²

OG Umkleidebereich und Sanitärräume 65 m²

 

Daten

Wettbewerb: Projekt mit Architekturstudenten, Architektenwettbewerb

Planungsbeginn: 2003

Baubeginn: Jänner 2004

Fertigstellung: Sept. 2004

Grundfläche: Volleyballplatz, Kinderspielplatz und Sportplatz und Kindergarten Gebäude befinden sich auf einem Grundstück. ca. 1800 m²

Bebaute Fläche: 278 m²

Bruttogeschoßfläche: 846 m²

Nutzfläche: 667 m²

Anzahl Geschoße: 3

Herstellkosten: War GU Ausschreibung für 2 Gebäude. Nettokosten für beide Gebäude ohne Einrichtung 1,5 >Mio €

Herstellkosten Anteil Holz: (Konstruktion und Ausbau)

Sonstiges

Baudetails

Gebäudekonstruktion: Keller Stahlbeton, Rest Holzkonstruktion

Innere Erschließung:

Dachkonstruktion: Holzdübeldecke, Bitumenflachdach mit Kies

Fassadenkonstruktion: Diagonalschalung, hinterlüftete Holzlattung

Innenausbau : Böden, Türen, Mobiliar Decken Wände und Böden aus unbehandeltem sägerauhem Weißtannenholz, Tische und Stühle aus unbehandeltem Weißtannenholz.

Sämtliches Weißtannenholz hat die Gemeinde von örtlichen Waldbesitzern gekauft und dem GU zur Verfügung gestellt.

 

Energie

Energietechnische Besonderheiten Kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung, Heizungs- und Lüftungssteuerung, Sensoren und Bewegungsmelder für Lichtsteuerung

Energieversorgung (Gewinnung) Zentrale Hackschnitzel Nahwärmeversorgung der Gemeinde, Wärmerückgewinnung bei der Lüftungsanlagen;

Energieverbrauch ca. 32 kWh/ m² a.

Isolationswerte U-Werte Außenwand 0,13, Dach 0,16, Fenster 0,6 jeweils in W/m²K

 

Besonderheit:

Die ersten beiden Gebäude die nach dem Ökoleitfaden Bau des Vorarlberger Umweltverbandes errichtet wurden.

 

Direkter Ankauf von 1500 Festmeter Weißtannenholz aus Langenegger Waldparzellen, Holzschnitt im örtl. Sägewerk;

keine halogenhaltigen Materialien für Sanitär-, Wasser-, Abwasser-, Zuluftrohre, Leitungs- und Wärmedämmungen, Montageschaum, Wanddurchführungen und Zentralstaubsaugerleitungen;

PVC- freie Elektroinstallation. energiesparende Beleuchtungen, automatische Lichtabschaltungen, Bewegungsmelder und Sensoren.

Mehrkosten durch die ökologische Bauweise ca. 1,5 %

Weißtanne

Nachhaltige Gemeindepolitik

Wertschöpfung in der Region

Authentizität Natürlich

 

Besichtigungen

Von der Außenansicht jederzeit möglich

Besichtigungen innen nur gegen Voranmeldungen möglich.

Besichtigungen am besten außerhalb der Kindergartenöffnungszeiten. Die Kindergartenzeiten sind derzeit Mo – Fr von 7:30 bis 13:00 Uhr und Do von 13:00 bis 16:30 Uhr.

Voranmeldungen

Gemeinde Langenegg, Bach 127, 6941 Langenegg, T +43 (5513) 4101, Fax DW 20, gemeinde@langenegg.at

Umgebung

Im 2. Gebäude – direkt daneben – ist ein Cafe untergebracht. Dieses Gebäude wurde zur selben Zeit, im selben Stil und nach den gleichen Grundsätzen errichtet. Unweit daneben befinden sich 2 Gasthäuser. Dazwischen ist derzeit gerade der Energieweg im entstehen, reine Gehzeit ca. 7 – 10 Minuten. Die Dorfsennerei wird als Schausennerei geführt, dort werden auch Führungen angeboten.

Die Gemeinde bietet weiteres Sehens- und Wissenswertes. Mehrfache Auszeichnungen für die Gemeinde für ihre Energiepolitik und für ihr  „Lebenswert leben“ Projekt. Langenegg gilt als Beispielgemeinde in der Regionalentwicklung

 

0)Einleitung

 

Sie befinden sich in der Gemeinde Langenegg. Eine Gemeinde mit ca. 1000 Einwohnern und 335 Häusern. Langenegg ist eine der E5-Vorbild-Gemeinden und verfolgt ein vorbildliches Umweltprogramm. E5 steht für Energieeffizienz. Darüber hinaus ist Langenegg Klimabündnis-Gemeinde. Auch das Objekt vor dem Sie stehen ist ein Produkt nachhaltiger Gemeindepolitik. Mehr darüber erfahren Sie unter der Nr. 1 (allgemeine Informationen zum Bau und zur funktionalen Gliederung), unter der Nr. 2 erfahren Sie vom Architekten Einzelheiten über die Raumplanerischen Aspekte, unter der Nr. 3 wird die Ausgangslage und das Projekt „Stopp“ in Langenegg sowie „Lebenswert Leben“ beschrieben, unter der Nr. 4 eine Anmerkung des Bürgermeisters, unter der Nr. 5 wählen Sie ein Gespräch mit dem Bürgermeister und mit der Nr. 6 ein Gespräch mit dem zuständigen Architekten. Der Audio-Guide wünscht Ihnen einen informativen Aufenthalt in Langenegg.

 

(1)Daten

 

Der Kindergarten Langenegg beherbergt nicht nur den Kindergarten, sondern auch ein Probelokal,einen Jugendraum sowie einen Bewegungs- bzw. Turnraum. Auch die Eingangshalle ist für eine Mehrfachnutzung gedacht..

 

Der Kindergarten Langenegg beherbergt nicht nur den Kindergarten, sondern auch das Probelokal für den örtlichen Musikverein und für den Chor. Weiters befindet sich in dem Objekt auch der Jugendraum sowie ein Bewegungs- bzw. Turnraum für Vereine und Turngruppen im Ort. Auch die Eingangshalle ist für eine Mehrfachnutzung gedacht. So finden hier Kleinkulturelle Veranstaltungen statt. Das Objekt wurde 2004 gebaut und eröffnet, es wurden rundum das Gebäude Spielplätze und ein Volleyballplatz als Begegnungsinfrastruktur errichtet. Für die 846 m² Bruttogeschossfläche wurden nur 278m² verbaut. Der Keller wurde in Ortsbeton ausgeführt, der restliche Baukörper wurde zur Gänze mit Weißtannenholz ausgeführt. Das Dach besteht aus einer Holzdübeldecke, ein spezifisches Verfahren um Leimfrei-Verbundholz herzustellen. Die Fassade besteht aus einer Holzdiagonalschalung mit einer hinterlüfteten Holzlattung. Die Architekten Josef Fink und Markus Thurner konnten nicht nur den Wettbewerb gewinnen, sie erhielten auch Architekturauszeichnungen. Das besondere Energiekonzept wurde von der Planungsgemeinschaft E+ ausgearbeitet, mit der kontrollierten Be- und Entlüftung und mit dem Anschluss an die örtliche Biomasseheizanlage konnte ein energieeffizientes Konzept umgesetzt werden. Die ausführenden Firmen stammen alle aus der Gemeinde bzw. aus den umliegenden Gemeinden. Im Innenausbau wurde vorwiegend sägerauhes Weißtannenholz eingesetzt. Sämtliches Weißtannenholz stammt aus dem örtlichen Waldbesitz der Gemeinde. Mehr dazu erfahren Sie in den folgenden Ausführungen.

 

(2)Raumplanung

 

Ein neuer Kindergarten und ein Café – ergänzt durch Einrichtungen für Jugend, Vereine und Sport - sollen den Ortskern stärken.

 

Nach einer Beschreibung der Architekten Fink/ Thurnher:

„Der Ortskern von Langenegg ist - historisch bedingt  wenig artikuliert und wird durch eine Gruppe öffentlicher Gebäude gebildet. Ein neuer Kindergarten und ein Café – ergänzt durch Einrichtungen für Jugend, Vereine und Sport - sollen den Ortskern stärken. Durch die Lage der bestehenden Gebäude entsteht eine Abfolge von platzähnlichen Flächen auf unterschiedlichen Niveaus. Gleichzeitig erfolgt an dieser Stelle ein Wechsel der Sichtbeziehungen, vom nördlichen Hangblick hin zum südlichen Panoramablick.

Die beiden neuen Gebäude - Kindergarten und Café - thematisieren diese Situation auf selbstverständliche Weise. Der wechselseitig orientierte Kindergarten bildet mit dem Bestand eine Torsituation. Er begrenzt einen neuen Platz, welcher den tiefer liegenden Schulplatz mit den höher gelegenen Flächen verbindet. Das Foyer des Kindergartens verlängert diese Blickachse in den Innenraum. Dieser zentrale Erschließungsraum sowie die geschützte Eingangsnische sind den traditionellen Bauten nachempfunden. Die Verwendung von unbehandelter Weißtanne (als Baumaterial und für den Innenausbau) unterstützt diesen Dialog mit der lokalen Baukultur. Die ausschließliche Verwendung von nur einem Baumaterial erfordert große gestalterische Disziplin und fördert dadurch die Entstehung von Konstruktionen und Detaillösungen von großer Klarheit. Die sinnliche Qualität des unbehandelten Holzes wird ergänzt durch messbare Kriterien wie schadstofffreier Raumluft und einer ausgezeichneten Ökobilanz.

Das Café markiert den Ort des Panoramablicks. Durch den Gebäudetypus mit Sockel, einem transparenten Erdgeschoss-Kopfbau, wird die besondere Lage akzentuiert. Ähnlich dem Kindergarten wird das Gebäude durch die an diesem Ort aber völlig anderen Blick- und Platzbeziehungen definiert. Durch diese typologische Verwandtschaft der beiden Neubauten, bei gleichzeitiger, durch die jeweilige Situation bedingter Unverwechselbarkeit, wird ein räumliches Spannungsfeld aufgebaut.“

(3)Ausgangslage

 

Langenegg ist eine landwirtschaftliche Streusiedlung ohne klaren Ortskern. Ziel ist es, die Durchfahrenden zum Verweilen animieren zu können.

 

„Langenegg ist eine landwirtschaftliche Streusiedlung ohne klaren Ortskern sowohl im Kirchdorf als auch im Zentrum. Das Dorf wird nicht registriert und alle fahren vorbei“ so die allgemeine Feststellung.

So startete die Gemeinde unter Einbeziehung der Bevölkerung einen Diskussionsprozess. Dabei wurde überlegt, wie ist es zu schaffen, dass Langenegg für die Durchfahrenden interessant wird und diese zum Verweilen animiert werden können.

Es wurden Projekte mit Studenten der Uni Ibk, FH Liechtenstein, VAI angegangen. Bei den Arbeiten war die Dorfkerngestaltung wichtig. Dazu gab es verschiedene bauliche Vorschläge, die Aufmerksamkeit erregen sollten. Aus den Initiativen entwickelten sich die Projekte „Stopp in Langenegg“ und „Lebenswert Leben“ .

Die Initiative ging über und ermöglichte die Gründung eines Trägervereines der den Kindergarten und das Cafe „Stopp“ ermöglichte.

Die Vereinsmitglieder konnten Anteile zu je € 1000.- erwerben. Das war die Grundlage und gleichzeitig die Aufforderung von der Planung in die Realisierung über zu gehen.

 

(4)Anmerkung

 

Der Bürgermeister merkt an, dass die Verwendung von Weißtannenholz wichtig für die heimische Wertschöpfung ist. Bis vor einigen Jahren noch konnte für Weißtannenholz kein Preis erzielt werden, was zur Überalterung der Bestände führte. Aus der Notwendigkeit der Waldverjüngung und dem Bestreben nach Selbständigkeit heraus wurde die Verwendung von Weißtanne seitens der Gemeinde gefördert und da war es am besten mit gutem Beispiel selbst voranzugehen und die öffentlichen Projekte in Weißtanne zu errichten. Für uns ist das auch ein Beispiel für heimische Wertschöpfung und nachhaltigem Wirtschaften. Langzeiterfahrungen bei alten Häusern zeigen, dass der Weißtannenschirm auf der Wetterseite 30 – 40 Jahre hält. Sie sind unbehandelt und daher auch leicht zu entsorgen. Beispielhaft für andere Projekte.

Die ausgeführten Baukörper, der Kindergarten und das Kaffee fügen sich gut in den Gesamtzusammenhang ein und schließen Lücken in der Straßenbegleitenden Bebauung. Somit lösen die errichteten Gebäude auch eine städtebauliche Aufgabe.

 

Zielgruppe:   Minderheiten / Touristen / Besucher / Lokale Bevölkerung / Unternehmen /
Thema:   Valorisierung des natrlichen und kulturellen Potentials
Modultyp:   Unterhaltungsmodul

Kontakt

Gemeinde Langenegg
Bach 127
6941 Langenegg
Telefon:   +43 (5513) 4101
Email:   gemeinde@langenegg.at

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