Frauenmuseum .:. Frauenmuseum
Ende: 17.09.2005 12:30 Uhr
Details zum Modul
Adresse |
Feuerwehr- u. Kulturhaus Hittisau, 6952 Hittisau, Platz 501 |
Bauherr |
Gemeinde Hittisau |
Architekt |
Mag. Andreas Cukrowicz u. DI Anton Nachbaur-Sturm |
Ausführende Firmen |
Baumeister, Holzbau, Innenausbau (Tischlerarbeiten Baumeister: Oberhauser und Schedler, Andelsbuch Holzbau: Zimmerei Nenning Hittisau Innenausbau: Zimmerei Nenning Hittisau Tischlerarbeiten: Leo Spettel, Alberschwende |
Informationen zur Nutzung |
Öffentliche Nutzung: UG: Feuerwehrhalle EG: Musikprobelokal für den Musikverein und Musikschulunterricht Schulungsraum d. Feuerwehr mit Mehrfachnutzung OG: Frauenmuseum |
Daten |
Wettbewerb: 1998 (Baukünstlerischer Wettbewerb) Baubeginn: November 1998 Fertigstellung: Juni 2000 Grundfläche: 1.210 m2 Bebaute Fläche: 485,70 m2 Bruttogeschossfläche:971,60 m2 Nutzfläche: 971,60 m2 Anzahl Geschosse: 3 (UG, EG, OG) Herstellkosten: € 1.750.000,-- (Baukostensumme) Herstellkosten Anteil Holz: (Konstruktion und Ausbau) Sonstiges |
Baudetails |
Gebäudekonstruktion: UG-Stahlbeton, EG+OG-Holz; Innere Erschließung: Stiegen, Personenaufzug Dachkonstruktion: Flachdach Fassadenkonstruktion: Holzschirm unbehandelt Innenausbau : Böden, Türen, Mobiliar |
Energie |
Energietechnische Besonderheiten: kontrollierte Be- und Entlüftung mit WRG Energieversorgung (Gewinnung): Biomasse Heizwerk Energieverbrauch Isolationswerte Weitere Hinweise |
Gründe zur Weißtanne |
Was sind die Gründe wesentliche Bauteile in Weißtanne
auszuführen? Weiters möchten wir anmerken, dass die Weißtanne eine sehr ansprechende Optik aufweist. |
Besichtigungen |
Von der Außenansicht jederzeit möglich Besichtigungen innen nur gegen Voranmeldungen möglich bzw. während der Öffnungszeiten im Museum; |
So beschreibt der Architekt selbst das Kulturhaus:
„Am äußersten Rande eines steil zur Subersach abfallenden Tobels auf dem Gelände einer ehemaligen Kiesgrube befindet sich waldberührend das Grundstück für das neue Feuerwehrhaus und Kulturhaus. Die ungewöhnliche, in einer kleineren dörflichen Struktur jedoch sinnvolle Kombination unterschiedlicher Funktionen in einem Gebäude wird im Entwurf thematisiert. Während sich die Feuerwehr in das leicht ansteigende Gelände schiebt und Richtung Hauptstrasse orientiert, schwebt der Kulturbereich als Holzquader über der Feuerwehr und öffnet sich über eine große Glasfront zum Dorfzentrum. Die Trennung der beiden Funktionsbereiche durch unterschiedliche Ausrichtungen wird durch ein radikales Materialkonzept verstärkt. Die Materialien der Feuerwehr sind Beton, verzinkter Stahl und Glas. Im Kulturbereich wird anknüpfend an die regionale Bautradition für Wände, Decken und Böden ausschließlich unbehandelte heimische Weißtanne verwendet.“
Architekturkommentar von Otto Kapfinger
Otto Kapfinger schreibt 2001 in einem Architekturkommentar:
„Das Gebäude reagiert mit seiner Stellung, der Verteilung der Wege und
Funktionen sowie in den Materialien und Konstruktionen perfekt auf den Ort
und auf das von der Gemeinde definierte Programm. Während sich die Feuerwehr
als Massivbau in das ansteigende Gelände hineinschiebt und zur Straße hin
orientiert, schwebt der Kulturbereich als dominierender Holzquader darüber
und öffnet sich über eine große Glasfront zum Dorfzentrum. Die Polarität der
beiden Teile wird im Materialkonzept vertieft.
Dem technischen Milieu der Feuerwehr entsprechen Beton, verzinkter Stahl
und Glas. Der Kulturbereich knüpft mit moderner Holz-Elementbauweise an
regionale Traditionen an, wobei hier erstmals bei einem öffentlichen Bau
dieser Größenordnung sämtliche Wandoberflächen, Deckenuntersichten, Fußböden
und Treppen in unbehandelter Weißtanne ausgeführt sind.
Die differenzierte Lichtführung, die taktile und homogene Materialität der
Innenräume vergegenwärtigen Stimmungen alter Holzbauten - in radikaler
Neuinterpretation. Als Besonderheit ist anzumerken, dass vom Zuschnitt des
Volumens und der Proportionalität der Öffnungen bis zu den Details der
Fassaden und Decken die maßliche Koordination durchgezogen ist. Auch das
kleinste Material-Modul zeigt sich so über die Gegensätze von Holz und Beton
hinweg als Teil eines Ganzen.“
Beschreibung zum Architekturpreis
Der gesamte Holzbau wurde aus dem hellen Holz
heimischer Weißtannen gefertigt. Ein Beispiel für die Nutzung der
natürlichen Ressourcen einer Region in moderner Erscheinung.
Im unteren Stockwerk des Gebäudes sind die Räume der Feuerwehr und im
Erdgeschoß das Foyer, ein Seminarraum und das Musikprobelokal untergebracht.
Im oberen Stockwerk liegen das Werk- und Arbeitszimmer für das Frauenmuseum
und das Frauenmuseum selbst.
Der gesamte Holzbau wurde aus dem hellen Holz heimischer Weißtannen vom Gebiet des Sulzberger Höhenrückens gefertigt. Bei der Konstruktion wurden allerdings auch Leimbinder eingebaut. In den Decken mit großer Spannweite verwendete man aus ökonomischen Gründen zusätzlich Stahlträger. Aufgrund der großen Menge des benötigten Holzes konnte nicht auf das traditionelle Prinzip der Winterschlägerung und der Beachtung der Mondphasen Rücksicht genommen werden.
Die Holzbauarbeiten wurden durch die Zimmerei Nenning ausgeführt. Es ist dies auch einer der Holzbaupreise, die an Projekte der Nenning Brüder vergeben wurden.
Der großzügig konzipierte Ausstellungsraum des Frauenmuseums im Obergeschoß betont durch die Reduktion an Formen die Eigenschaften und die Wirkung des Materials der Weißtanne als lebendiges doch zugleich in sich stimmig ruhendes Bühnenbild. Es sind die unbehandelten Holzwände, die sägeraue Oberfläche des Riemenbodens unter unseren Füßen und die Deckenuntersicht aus unbehandelten Holzstäben, die den Besucher in dieser „dritten Haut“ aufatmen lassen.
Der Aufwuchs des Rohstoffes Holz, die Natur, die der Handwerkskultur innewohnt – abzulesen hier im Frauenmuseum; all dies ist eine logische Konsequenz des Zusammenspiels der Natur des Materials und der traditionsreichen Kultur seiner nachhaltigen Nutzung in der Region.
Ein Beispiel für die Nutzung der natürlichen Ressourcen einer Region in moderner Erscheinung.
Öffnungszeiten und Konditionen
Anzahl Personen: max. 20 persons
Thema: Valorisierung des natrlichen und kulturellen Potentials
Modultyp: Fachmodul
Kontakt
Hittisau Tourist Office