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Begrüßung in Mesmers Stall .:. Anfang

Artikelaktionen
Beginn: 15.09.2005 10:00 Uhr

Ende: 15.09.2005 10:30 Uhr

Details zum Modul

Der Mesners Stall war das Wirtschaftsgebäude der damaligen Mesnerpfründe. Durch die Kooperation der Gemeinde mit dem Werkraum Bregenzerwald wird nun die Möglichkeit handfester Lernmodule zur Sanierung und Restaurierung an einem konkreten Altbau geboten.


Adresse

Hof 6, A-6861 Alberschwende

Bauherr

Gemeinde Alberschwende, A- 6861 Alberschwende, Hof 3

Architekt

Dieter Seeberger, A- 6900 Bregenz, Am Brand 17

Hermann Kaufmann, A- 6858 Schwarzach, Sportplatzweg 5

Ausführende Firmen

Baumeister, Holzbau, Innenausbau (Tischlerarbeiten)

siehe beigelegte Firmenliste

Informationen zur Nutzung

Öffentliches Museum und Raum für Kulturelle Veranstaltungen, Ausstellung

Daten

Baubeginn: März 2004

Fertigstellung: August 2004

Grundfläche: 491,60 m2

Bebaute Fläche: 141,30 m2

Bruttogeschoßfläche: 282,60 m2

Anzahl Geschoße: 2

Herstellkosten: Netto € 220.000,00

Herstellkosten Anteil Holz: (Konstruktion und Ausbau)

Netto € 140,000,00

Baudetails

Gebäudekonstruktion: Holzriegelwerk auf Natursteinfundament aus Bestand

Dachkonstruktion: Holzsatteldach aus Bestand, innen sägerauhe Weißtannenschalung, außen mit neuer Eindeckung aus Lärchenschindeln (hinterlüftet)

Fassadenkonstruktion: Holzriegelwerk aus Bestand, innen sägerohe Weißtannenschalung, außen Fichtenschindeln.

Innenausbau : Böden, Türen, Mobiliar in Weißtanne, Lehmboden im Keller

 

Energie

Energietechnische Besonderheiten: Fußbodenheizung zur Temperierung im Winter.

Energieversorgung (Gewinnung) Fernwärme

Weißtanne

Was sind die Gründe wesentliche Bauteile in Weißtanne auszuführen:

Heimische Ressource, Moderne Gestaltung im Innenraum


Der Mesners Stall war das Wirtschaftsgebäude der damaligen Mesnerpfründe. Die kleine Landwirtschaft diente dem Mesner und seiner Familie als Lebensunterhalt. Es konnten 4-5 Kühe gehalten werden. Im Zuge der letzten großen Kirchenrenovierung im Jahre 2000 verkaufte die Pfarre Mesners Stall an die Gemeinde. Durch die Kooperation der Gemeinde mit dem Werkraum Bregenzerwald wird nun die Möglichkeit handfester Lernmodule zur Sanierung und Restaurierung an einem konkreten Altbau geboten. Hier zeigen Seniorenmeister alte Handwerkstechniken direkt am Bau und tragen dazu bei, dass diese nicht in Vergessenheit geraten. Gleichzeitig wird ein Aktionsraum für traditionelles Handwerk geschaffen. Die Lernwerkstatt entsteht.
 

Am 3. März 2004 wurde mit dem Umbau begonnen. Die Abbrucharbeiten wurden von den Baufirmen Berchtold und Holzbau Forcher durchgeführt. Um die alte Bausubstanz erhalten zu können musste bei den Abbrucharbeiten sehr sensibel vorgegangen werden. Um einen Einsturz zu vermeiden, musste gestützt und verankert werden. In kürzester Zeit stand nur noch das Gerippe.

Damit ja kein Erddruck oder gar Wassereinbruch entsteht, wird eine Betonschale errichtet. Anschließend wird die Optik im Erdgeschoss durch eine fachmännische Steinmauer wieder in die ursprüngliche Lage versetzt. Bevor mit der Isolation und dem Eindecken des Daches begonnen wurde, mussten verschiedene Balken des Dachstuhls erneuert werden. Als erstes wurde bei den Unterschalen eine Folie verlegt, dann folgte die Konterlatten. Zwischen die Konterlatten wurde eine ca. 10 cm dicke Dämmschicht und anschließend wieder eine Holzschale angebracht. Die Außenwand wurde wie das Dach genauso perfekt isoliert und verschalt.


Das Bemerkenswerte in Bezug auf Weißtanne ist, dass die gesamte Aussenverschalung in Weißtannenholz ausgeführt wurde. Dabei wurde auch die schlechtere Qualität verarbeitet. Für den Innenausbau wurde die Weißtanne in edler Ausführung angewendet. Dies betrifft die Nasszelle und den Stiegenausbau sowie einige Möbelteile. Eine Besonderheit stellt auch der Boden dar. Dieser ist in sägerauer Weißtanne ausgeführt. Dabei wurde beachtet, dass das Holz riftig, d.h. quer zu den Jahresringen geschnitten wurde. Die eng aneinander liegenden Jahrringe geben dem Holz zusätzlich eine hohe Stabilität. Der Boden ist nicht behandelt, denn nur ein nicht behandelter Boden hat die natürliche Eigenschaft, sich selbst zu reinigen. Wird der Boden einmal verschmutzt, so erfolgt bei der Auftrocknung eine Zerlegung in Staubanteilen, welche meist mit einfachen Sauggeräten entfernt werden können. Trotz hoher Frequenz erfolgen max. 1-2 Nassreinigungen jährlich. Für weitere Auskünfte steht Ihnen der Bauherr gerne zur Verfügung.


Die Gemeinde Alberschwende hat in enger Zusammenarbeit mit dem Werkraum Bregenzerwald mit dem Objekt Mesners Stall Lernmodule durchgeführt. Ein besonderes Ziel dabei war, die Erfahrungen von Handwerkern und Planern, die die alte Handwerkstradition noch beherrschen, einzufangen und Lernmodule für die Zukunft zu entwickeln. So soll anhand praktischer Beispiele tradiertes Handwerk nachvollziehbar gelehrt und umgesetzt werden.

So wurde bereits bei der Entstehung des Gebäudes alte Handwerkskunst thematisiert. Dies findet auch im Nutzungskonzept seinen Niederschlag. Das Handwerk im Bregenzerwald hat sich aus der Landwirtschaft und dem landwirtschaftlichen Nebenerwerb entwickelt. Nicht nur zur Zeit der Bregenzerwälder Barockbaumeister sondern auch danach wurde neben dem landwirtschaftlichen Betrieb am Bau gearbeitet aber auch in der Werkstätte am Hof für die Landwirtschaft Gerätschaften erzeugt oder Produkte für den Bau vorproduziert sowie Transportmittel hergestellt. So hatte das Bregenzerwälder Handwerk den Ursprung in den kleine landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieben. Im Mesners Stall soll dies für die Region dokumentiert werden.

So befindet sich im Untergeschoss ein landwirtschaftliches Gerätemuseum und im Mehrzweckraum wird in Schwerpunktsausstellungen das tradierte Handwerk mit den heutigen Techniken und Methoden in Vergleich gebracht. So soll dem Besucher die enorme Entwicklung und die Leistungsfähigkeit des heutigen Handwerks bewusst gemacht werden. Die Schwerpunktsausstellungen finden immer im Herbst statt und sind jedes Jahr mit einem anderen Schwerpunktsthema besetzt. Zusätzlich zur Ausstellung wird eine Fachbibliothek eingerichtet, dort sind spezifisch zum Holzbau alte Literatur aber auch aktuelle Veröffentlichungen zu finden.

Der Besucher ist eingeladen, in der Literatur zu stöbern. Ziel dabei ist, dass alte Handwerkstechniken nicht in Vergessenheit geraten, sondern im Gegenteil für die Zukunft neu interpretiert werden können. Die Bibliothek beinhaltet die größte Sammlung zum spezifischen Thema Holzbau in Vorarlberg. Eine Reihe von vergriffenen Büchern konnte auf dem Auktionswege beschaffen werden. Der Raum im Obergeschoss im Mesners Stall wird aber auch für andere kulturelle Zwecke verwendet. Hier soll die örtliche Kleinkultur lebendig werden. Die Veranstaltungen wie auch das Gebäude wird durch den Verein Kulturmeile Alberschwende verwaltet. Mit der Renovierung des Objektes Mesners Stall hat sich auch die organisatorische Plattform, die Kulturmeile entwickelt. Diese erfreut sich einer großen Trägerschaft.

Öffnungszeiten und Konditionen

Dauer:   1 Std
Anzahl Personen:   max. 20 persons
Gruppenpreis € 40,-
Thema:   Valorisierung des natrlichen und kulturellen Potentials
Modultyp:   Fachmodul

Ablauf der Veranstaltung

Exterior viewing is possible at all times, interior viewing requires advance notice.

Kontakt

Gemeinde Alberschwende
Hof 6
6861 Alberschwende, Austria
Telefon:   +43 5579 4220
Email:   gemeinde@alberschwende.at

Zusatzinformationen

Besichtigung von der Außenansicht sind jederzeit möglich, für eine Innenbesichtigung bedarf es einer Voranmeldung.

Dokumente


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